Rassismus in Deutschland? Längst überlebt und abgehakt! Wirklich? In ihrem Buch zeigt Noah Sow deutlich, dass der Rassismus in Deutschland quicklebendig ist und sich im alltäglichen Leben, in unseren alltäglichen Handlungen und Gedanken finden lässt. Das Buch richtet sich insbesondere an (weiße) Deutsche, die sich trauen, einen Spiegel vorgehalten zu bekommen und zu lernen, wie wir alle in rassistischen Denkmustern gefangen sind. Das Angebot eines Perspektivwechsels: Deutschland aus Sicht nicht-privilegierter Deutscher. Keine leichte Kost, aber sehr empfehlenswert. Man ärgert sich, man staunt, man schämt sich – und lernt eine ganze Menge. Das Buch wurde zu einem Standardwerk für die Lehre und Diskussion über strukturellen Rassismus in Deutschland.
Zitat aus dem Buch:
In diesem Buch werden Sie eigenen Vorstellungen begegnen, die Sie bisher wahrscheinlich nie hinterfragt haben, sowie alte “Wahrheiten”. Und Sie werden vor langer Zeit gelernte “Gewissheiten” überprüfen müssen. Dafür benötigen Sie vor allem (…): den Mut, rational zu bleiben.
Warum ich das Buch empfehle
Das Buch würde ich einfach allen empfehlen – es ist eines der besten Bücher, die ich zu dem Thema gelesen habe. Es setzt sich mit dem komplexen und für viele (Weiße) abstrakten Thema Rassismus auf eine Art und Weise auseinander, die den Bezug zum eigenen Alltag immer wieder herstellt und (manchmal schmerzlich) aufzeigt. Ich selbst habe durch das Buch gelernt, dass ich mich als Weiße ganz besonders kritisch mit meinem Weißsein und den damit verbundenen Privilegien auseinandersetzen muss. Es gibt eben nicht nur Menschen, die diskriminiert werden (bzw. keine/weniger Privilegien haben), sondern auch Menschen, die diskriminieren (bzw. Privilegien haben). Den Blick auf die eigene Position im Machtgefüge zu lenken und sich daraus befreien – darauf kommt es an, denn nur so kann Gleichberechtigung irgendwann einmal wirklich gelebt werden.
Zur Autorin
Noah Sow, in Bayern geboren und aufgewachsen, ist eine Künstlerin, Musikerin, Autorin, Produzentin, Theoretikerin und Aktivistin. Ihre Schwerpunkte sind Kunst, kritische Medienanalyse, Normalitätskonstruktionen sowie Ökonomien und Praxen von Rassismusbekämpfung. Noah Sow hält weltweit Vorlesungen, Vorträge und Lesungen. Als Musikerin tourt und produziert sie seit über zwei Jahrzehnten weltweit und veröffentlicht auf ihrem eigenen Plattenlabel Jeanne Dark Records. 2001 gründete die Wahlhamburgerin Deutschlands erste Schwarze media-watch-Organisation, der braune mob. Jungen Erwachsenen ist sie außerdem bekannt durch langjährige Personality-Sendungen bei WDR Einslive, HR3, Radio Fritz und YouFm sowie durch zahlreiche Aktivitäten im Fernsehen (Quelle: deutschland-schwarz-weiss.de).
Websites:
www.noahsow.de
www.deutschland-schwarz-weiss.de
www.derbraunemob.de
